Nachdem zunächst Therorie vermittelt wurde, ging es anschließend in die Praxis. Um unter realen Bedingungen üben zu können, wurde sogar extra ein kleines Feuer gelegt. Dafür hatte Landwirtin Regina Weustermann der Feuerwehr eine Fläche zur Verfügung gestellt. Auch Förster Christof Schäfer begleitete die Übung.
Verschiedene Dinge wurden noch einmal trainiert. „Natürlich war nicht alles neu. Aber es ist wichtig, die Prozesse immer wieder zu optimieren“, erklärte Mark Wille, Pressesprecher der Feuerwehr. Von der Lagebeurteilung über den Löschangriff bis zur Nachkontrolle: Alles wurde genau durchgegangen. Bei der Lagebeurteilung gehe es unter anderem darum, frühzeitig Anfahrtswege festzulegen und zu markieren. Wenn die Wege eng sind, sollte beispielsweise über eine Einbahnstraßenregelung nachgedacht werden und je nach Gegebenheit sei auch der Einsatz von Lotsen sinnvoll. Außerdem sollten immer Abschnitte gebildet werden.
Entscheidend sei zudem auch das Dreieck der Vergetationsbekämpfung. Das sich aus den Seiten Vegetation, Wetter und Topografie zusammensetze. Dieses entscheide letztlich über die Herangehensweise und helfe das Risiko einzuschätzen. Außerdem sollte vor der Brandbekämpung ein Ankerpunkt gesetzt werden, von dem aus der Löschangriff angegangen wird. Wichtig sei immer die Eigensicherung. So sollten eingesetzte Fahrzeuge immer in Fluchtrichtung stehen.
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In der Praxis wurde beispielsweise das Anlegen eines Wundstreifens trainiert. Das ist ein Graben, der verhindern soll, dass sich das Feuer unter der Erde weiter ausbreitet. Möglich wäre dies unter anderem über die Wurzeln. Geübt wurden verschiedene Löschtechniken, wie das Pump-and-Roll-Verfahren. Dabei fährt das Fahrzeug in Schrittgeschwindigkeit und gibt dabei Löschwasser ab. Somit könne ein schneller Löschangriff über eine längere Distanz stattfinden.
Auch verschiedene Werkzeuge kamen zum Einsatz. Beispielsweise die Feuerpatsche. „Damit wird das Feuer nicht ausgeschlagen, sondern eher ausgestreichelt. Denn wenn man feste draufschlagen würde, würden die Funken fliegen und gegebenenfalls ein Feuer sogar eher noch ausbreiten“, erklärt Wille.
Wanderer aus Wald gerettet
Während der Übung kam noch ein Notruf für die Feuerwehr rein. Die Leitstelle bittete um Amtshilfe. Im Bereich zwischen K24 und Nahmertal hatte sich ein Wanderer am Fuß verletzt und konnte nicht mehr laufen. Mit dem Pickup, der extra für solche Einsätz vorhanden ist, wurde der Wanderer im Wald eingesammelt und am Wanderparkplatz an den Rettungsdienst übergeben.