Zum Auswärtsspiel schwoll das Lazarett der SGSH um einen weiteren Spieler auf nunmehr vier an: Zu Voss, Gipperich und Weßeling gesellte sich auch Keeper Halfmann. Für ihn begann der nicht minder sichere Rückhalt Luca Jannack zwischen den Pfosten der Geestlandhalle in Fredenbeck.
Die Wichtigkeit dieser Begegnung war auf und abseits der Platte von Beginn an deutlich spürbar; es entwickelte sich schnell ein Abstiegsgipfel, der sich über den Kampf definierte. Die Faßbender-Sieben erwischte dabei den besseren Start und ging nach Toren von Jaeger, Schetters und Diehl mit 3:0 in Führung (5.). Die Drachen zeigten sich dabei im Überzahlspiel zielstrebig. Die Hausherren ließen sich davon allerdings nicht weiter verunsichern und suchten ihr Heil ebenfalls in der Offensive. Binnen drei Zeigerumdrehungen stellten sie den Ausgleich her und scheiterten dabei zusätzlich noch am Querbalken (8.).
Mit einem sehr guten Keeper in den eigenen Reihen nutzten die Fredenbecker in der Folge ihre Chancen konsequenter und drehten die Begegnung: Nach einer flüssigen Kombination an den Kreis stand es plötzlich 8:5 für den VfL (17.). Trotz einiger flauer Minuten auf beiden Seiten blieb es allerdings stets eine Partie auf Augenhöhe, das Momentum pendelte zu keiner der beiden Seiten so richtig aus. Leichte Ballverluste, die beide Seiten zu verzeichnen hatten, waren hauptverantwortlich für den schnellen Auf- wie Abbau der jeweiligen Führungen. Blaauw und Diehl brachten die Sauerländer wieder heran (8:7, 19.). Die Dragons verstanden es, die Gastgeber in einer regelrechten Abwehrschlacht ins Zeitspiel zu zwingen. Bis zum Ausgleich durch Flo Diehl sollte es allerdings bis zur 26. Minute dauern.
Yorgov psychologisch wichtig
Diehl sorgte sodann auch für den Führungswechsel wenig später und wurde noch vor der Halbzeit verwarnt (30.). Zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt, exakt mit der Sirene, warf Yorgov schließlich zur nicht unverdienten Pausenführung für die SGSH ein. Vielleicht auch etwas bedingt durch dieses prägnante Tor starteten die Gäste aus dem Sauerland auch die zweite Hälfte mit mehr Schwung: Jaeger und erneut Yorgov stellten die Anzeige auf 11:14 (36.). Zunächst blieb die Partie auf Augenhöhe und spannend, beide Schlussmänner zeigten dabei mehrfach ihre Klasse. Kurzzeitig kam Fredenbeck nach einem verworfenen Siebenmeter noch einmal heran (15:15, 43.). Zuvor hatten die Hausherren bereits das erste Mal ihren starken Keeper gegen einen siebten Feldspieler ausgetauscht und mit dem Feuer gespielt.
Sie sollten sich am Ende an dieser taktischen Maßnahme verbrennen. Die SGSH nahm innerhalb von gerade einmal einer guten Minute gleich drei großzügige Geschenke dankend an (16:19, 46.). Die Faßbender-Sieben erlangte nun die Dominanz und spielte, die Entscheidung im Sinn, weiter nach vorne. Dommermuth per Doppelpack und Blaauw aus der zweiten Reihe sorgten für einen beruhigenden Vier-Tore-Vorsprung (50.). In die Drangphase hinein musste Perey dann zwei Minuten mit der Bank vorliebnehmen, welche die Dragons relativ unbeschadet überstanden. In die Crunchtime gingen die Sauerländer jedenfalls mit einer 24:20-Führung vorbereitet.
Fredenbeck verzockte sich
Die Hausherren versammelten sich hiernach noch einmal um sich und erzielten in der Folge tatsächlich zwei schnelle Tore – nur noch 22:24 (57.). Faßbender lud daraufhin seine Schützlinge selbst zu sich, nahm das Tempo heraus und gewann damit die Partie: Die Gastgeber, ebenfalls mit einer Zeitstrafe bedacht, öffneten der SGSH in Person von Erik Blaauw Tür und Tor; sein Doppelpack zum 22:26 entschied die Partie bei weniger als zwei Minuten Restzeit endgültig. Schetters setzte noch einen drauf, ehe die Hausherren das letzte Wort behalten durften.
Das nutzte dem VfL aber nichts mehr, die SGSH Dragons fahren einen erkämpften wie verdienten Sieg über Fredenbeck ein und senden ein wichtiges Signal an die untere Tabellenregion der 3. Liga Nord-West. Vorerst springen die Sauerländer auf Rang zwölf.
Match Facts
VfL Fredenbeck – SGSH Dragons 23:27 (10:11)
SGSH Dragons: Hablowetz, Yorgov, (2) Diehl (6), Blaauw (8), König (2), Schetters (3 (1/2)), Perey, N. Jannack, L. Jannack, Lüsebrink, Walch, Börner, Jaeger (4), Dommermuth (2), Criciotoiu.