Noch befindet sich das neue Projekt noch ganz am Anfang. Klar ist, dass es einen Toten gibt und wie beziehungsweise wo er – oder vielleicht auch sie – gefunden wird. Die ersten Teile sind bereits geschrieben. Von einem Roman kann aber noch nicht gesprochen werden. Es wird wohl auch noch eine Weile dauern, bis Krimifans das neue Buch in den Händen halten können. LokalDirekt hat mit Initiatorin Susanne Fischer-Bolz über den neuen Roman und das neue Team gesprochen:
Es ist offiziell: Es wird einen zweiten Nachrodt-Wiblingwerde-Krimi geben. Für die heimischen Krimi-Fans ein Grund zum feiern. Der erste Teil kam gut an. Nun geht es weiter. Beim letzten Mal, hast du den toten Mark vorgegeben. Wie läuft es dieses Mal? Gibt es wieder einen Toten? Bleibt die Kommissarin? Und tauchen auch die Charaktere aus dem letzten Roman wieder auf oder ist der zweite Krimi komplett losgelöst von dem Toten in der Lenne?
Susanne Fischer-Bolz: „Es gibt keine Fortsetzung von ,Der Tote in der Lenne‘, sondern etwas komplett Neues. Die Ermittler sind andere, der Tote natürlich auch, was sich ja irgendwie von selbst versteht. Aber unser Krimi spielt natürlich wieder in Nachrodt-Wiblingwerde. Das ist das Besondere: Die Orte kennt jeder. Einige Leute, die wir natürlich vorher fragen, ob wir sie nennen dürfen, sind bekannt. Aber kein Bekannter ist der Mörder. Oder die Mörderin. Die Haupt-Charaktere sind rein erfunden.“
Ihr verweist darauf, dass alle Charaktere reine Fiktion sind. Dennoch hat man zu dem einen oder anderen ganz klar ein Gesicht vor Augen, was gewiss auch so gewollt ist. Wie entstehen die Ideen für Charaktere? Und viele munkeln schon: Wird ein gewisser Grundstückseigentümer, der derzeit in aller Munde ist, auch eine Rolle spielen?
„Ein gewisser Grundstückseigentümer, wie du ihn nennst, spielt weder eine Haupt- noch eine Nebenrolle. Wir wollen ja unterhalten, amüsieren, begeistern und für Gänsehautmomente sorgen. Wir sind alles Krimi-Fans. Das spürt man bei jedem Treffen, das eint uns, ebenso die große Liebe zu dieser schönen Gemeinde.“
Wie genau funktioniert das eigentlich? So viele Leute und alle schreiben an einem Roman. Unterschiedliche Stile, unterschiedliche Vorstellungen,… Wie läuft der Prozess und was ist die größte Herausforderung?
„Nun, das ist tatsächlich hochkompliziert. Es macht riesigen Spaß, die Ideen zu sammeln und dann festzulegen, wer, welches Kapitel schreibt. Beim nächsten Treffen werden dann die Kapitel vorgelesen und diskutiert. Es muss ja perfekt ineinander passen und da sind es die Kleinigkeiten, die oftmals die größten Probleme bereiten. Fährt der Kommissar bei dem einen Schreiber einen blauen Golf, ist es plötzlich ein roter Ford bei einem anderen. Stimmen die Tageszeiten übereinander? Ist montags oder freitags die Obduktion?“
Wie oft trefft ihr euch und was ist bisher schon geschehen? Was sind die nächsten Schritte?
„Bisher haben wir einen Toten. Juchu. Und der wird so spektakulär gefunden, dass es den Lesern kalt den Rücken runter laufen wird. Gerade habe ich die Vernehmungen geschrieben, während sich zum Beispiel Ronny und Andreas um die Obduktion gekümmert haben, und Simone eine sehr interessante Persönlichkeit ins Spiel gebracht hat – nämlich die Partnerin des Toten. Wir treffen uns entweder in der Gemeindebücherei oder im SPD-Parteibüro.“
Einfach ist vermutlich anders, aber was macht denn richtig Spaß und was treibt euch an?
„Richtig Spaß macht, dass alles erlaubt ist, was gefällt. Und dass man Ideen, die gerade noch grandios erschienen, verwerfen muss, weil es beim zweiten Hingucken nicht mehr so gut umsetzbar ist. Du glaubst gar nicht, was für gruselige Sachen im Kopf herumschwirren können. Eine gute Recherche, eine gut durchdachte Geschichte ist das Ziel. Es ist auch toll zu sehen, wie gut jeder einzelne schreiben kann. So unterschiedlich es ist, so spannend ist es.“
Und ist das Team eigentlich neu? Wer ist dabei?
„Es gibt neue und alte Sargfabrikanten. So nennen wir uns, was ich total lustig finde. Dabei sind jetzt Ronny und Andreas Sachse, Gerd Schröder, Susanne Jakoby, Simone Groß, Christine Rubel, Frank Struwe und ich. Am Anfang war auch noch Stefanie Ingenpaß dabei, aber die musste leider aus Zeitgründen aufhören.“
Über den Inhalt wird vermutlich nicht viel verraten. Könnt ihr schon ein paar kleine Einblicke geben, die uns in unserer Vorfreude bestärken?
„Ich sag mal so viel: Es gibt einen Toten, der nur in Teilen gefunden wird. Und das an einem Tag, an dem sehr viele Menschen an einem bestimmten Ort waren.“
Wie finanziert sich das Ganze eigentlich?
„Unser erster Krimi ,Der Tote in der Lenne‚ wurde mit einem Leader-Projekt gefördert. Jetzt sind wir noch gar nicht bei dem Thema Veröffentlichung.„
Und wann können wir den Krimi lesen? Schon im Sommerurlaub auf der Terrasse oder erst im Winter eingemuckelt vorm Kamin?
„Bestimmt im Winter eingemuckelt vor dem Kamin, wenn man einen hat. Ich leider nicht. Nur in welchem Jahr, das weiß ich nicht. Vielleicht 2025.„
Möchtest du sonst noch etwas zu eurem neuen Projekt sagen?
„Viele haben gefragt, ob es eine Fortsetzung geben wird, und dann sind wir irgendwie in der Versenkung verschwunden. In der Corona-Zeit haben wir versucht, uns über Teams zu treffen. Das hat mal so gar nicht gut geklappt. Jetzt aber hält uns nichts mehr auf, um das kleine Nachrodt-Wiblingwerde mordsmäßig aufzumischen. Es sind tolle Menschen in der Sargfabrik, mit denen ich gern einen Teil meiner Freizeit verbringe: Es gibt nämlich ein freundliches Miteinander – und das ist in einer Zeit, in der oftmals nur noch Unzufriedenheit, Missmut und Missgunst herrschen, eine wunderbare Nachricht.“
Gewinnspiel: Der Tote in der Lenne
Das Autorenteam verlost drei Exemplare des ersten Nachrodt-Wiblingwerde-Krimis „Der Tote in der Lenne“. Wer an dem Gewinnspiel teilnehmen möchte, sendet eine E-Mail mit seinem Namen und seiner Adresse an: [email protected]. Einsendeschluss ist Mittwoch, 15. Mai, 12 Uhr. Die Gewinner werden dann per E-Mail benachrichtigt.
Der erste Nachrodt-Wiblingwerde-Krimi „Der Tote in der Lenne“ ist noch verfügbar. 2018 erschien der Krimi. Zur Sargfabrik gehörten damals die damalige Büchereileiterin Gabriele Beil, Axel Boshamer, Claudia Fehling, Susanne Fischer-Bolz, Rita Joergens, Christine Rubel, Ronny und Andreas Sachse, Frank Struwe sowie Bürgermeisterin Birgit Tupat. Und darum ging es: Mark, der Ratsherr, der tot in der Lenne liegt, war kein unbescholtener Bürger. Viele Nachrodt-Wiblingwerder hatten Grund, ihn nicht zu mögen. Die neue Kommissarin, auch nicht zu knapp mit sich selbst beschäftigt, muss bei vielen Verdächtigen die Stecknadel im Heu-Mordhaufen suchen. Und dann gibt es noch die boshafte Helene, den liebestollen Erwin-Hans und die Ehefrau des Toten, die eine wahre Schönheit ist.
2000 Exemplare wurden produziert. Knapp 1500 wurden verkauft. Wer noch einen Krimi erwerben möchte, kann eine E-Mail an [email protected] schicken. Für 9,95 Euro, zzgl. 2 Euro Versand, werden die Bücher dann verschickt.